HAZ, Donnerstag, 25.09.2014 von Roman Rose
Zum ersten Mal hat die IGS eine Projektwoche zur Berufsorientierung angeboten. Die Resonanz bei Schülern wie Lehrern ist sehr positiv. Für das nächste Jahr ist eine Wiederauflage geplant.
Ein Mitarbeiter der Firma Steinlen Elektromaschinenbau zeigt den IGS-Schülern einen Motor und ein Getriebe.
Mellendorf. Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich wo werden? Und wie präsentiere und verhalte ich mich bei Bewerbungsgesprächen richtig?
Diesen und vielen weiteren Fragen gehen seit Montag bis einschließlich heute 152 IGS-Schüler nach. Unterstützt werden sie dabei außer von ihren Lehrern von fünf Trainern von Up-Consulting.
Finanziert vom Kultusministerium organisierte die Unternehmens- und Personalberatung den Ablauf und holte als Gesprächspartner aus der Praxis Personalverantwortliche der regionalen
Unternehmen Rossmann, Hagebau, Hotel Radisson Blu, Steinlen Elektromaschinenbau und Sennheiser in die Schule.
Worauf sollen die Schüler achten, wenn sie zum Bewerbungsgespräch kommen? „Blickkontakt aufnehmen und lächeln“ – diese Ratschläge gab zum Beispiel die Personalchefin Corinna Herzig vom Hotel Radisson Blu. Zu einer guten Vorbereitung gehöre auch, sich über die eigenen Motive und Wünsche klar zu werden.
„Auf die Frage, warum ihr im Hotel lernen wollt, ist ,Weil meine Mutter das will‘ keine gute Antwort“, gab sie ihren jungen Zuhörern mit auf den Weg.
Die meist 15-Jährigen lernten, wie eine gute Bewerbungsmappe aussieht, bekamen viele praktische Tipps rund um Kommunikation, Rhetorik und Präsentation sowie Tipps zu typischen Assessment-Center-Elementen.
Gleichwohl müssen Firmen sich auch selbst gut präsentieren, denn Nachwuchs wird Mangelware. „Gerade weil es heute so viele Angebote und Möglichkeiten gibt, fällt vielen die Auswahl schwer“, sagt Kathrin Pawlak, Personalfachfrau bei Rossmann. Die fünf Unternehmen informierten über Einstiege und Perspektiven, die Firmen Steinlen und Sennheiser hatten auch Technik zum Anfassen und Ausprobieren mitgebracht.
Die Praktika haben mich weitergebracht. Ich überlege jetzt, ob das, was mir heute Spaß macht, auch über Jahre andauern könnte. Beim Sprechen will ich mir die „Ähms“ abgewöhnen und langsam reden.
Ich habe viel über Kommunikation gelernt. Ich merke, ich kann das, habe es aber noch nie angewendet. Das will ich stärker trainieren. Ich weiß jetzt, ich kann gut auf andere zugehen, das sagen auch meine Mitschüler.
Ich schreibe mir jetzt Fragen und Stichpunkte vor wichtigen Telefonaten auf. Das hilft mir, im Gespräch selbst nicht so nervös zu sein. Wenn man zum Gespräch kommt, sollte man schon beim Eintreten „Guten Tag“ und seinen Namen sagen.
Ich fand die KESSFormel für Verständlichkeit gut: Kürze, Einfachheit, Struktur, Stimulanz. Ich hatte auch schon ein Bewerbungsgespräch. So kam ich heute gut rüber, ich wäre eingestellt worden! Ich muss nur darauf achten, nicht so schnell zu reden.